Rückblick und Ausblick – Ortsvorsteher von Eichenzell Gerhard Dehler

Die Redaktion von www.eichenzell-aktuell.de hat nach dem emotionalsten Ereignis im Jahr 2017 und dem wichtigsten Wunsch für 2018 gefragt – und das sind die Antworten von Eichenzells Ortsvorsteher und Vorsitzenden der Bürgerliste Eichenzell Gerhard Dehler:

Gerhard Dehler Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste-Eichenzell
Gerhard Dehler Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste-Eichenzell

Emotionalstes Ereignis in 2017:

„Es gibt mehrere emotionale Ereignisse, die mich im vergangenen Jahr 2017, neben vielen kleineren Dingen, sehr stark beschäftigt haben. Die brutale Gewalt reisender Chaoten und Extremisten, anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg, die offensichtlich auch den Tod und schwerste Verletzungen von Polizeibeamten in Kauf nehmen, hat mich sehr stark bewegt. Dazu passen auch die aktuellen Meldungen aus der Silvesternacht, in der in mehreren deutschen Großstädten, Polizeibeamte, Feuerwehr und Rettungsdienste bei ihrer Arbeit für die Allgemeinheit tätlich angegriffen, bedroht und beleidigt wurden. Auch Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter haben Familien und ein Recht darauf, gesund und unversehrt aus ihrem schweren Einsatz nach Hause zu kommen.

In Eichenzell war sicherlich das Thema Brecheranlage ‚Im Oberfeld‘ das herausragende Thema. Ich finde es richtig und gut, dass die Bürger ihren Willen auch außerhalb von Wahlen kundtun, zum Beispiel in Form von Bürgerinitiativen, Interessengemeinschaften und dergleichen mehr. Schade finde ich, dass die Meinung der Bevölkerung nur sehr schwer Gehör findet. Das sollte sich umgehend ändern, die Bürger müssen mit ihrer Meinung ernst genommen werden. Für mich immer noch nicht nachvollziehbar ist daher das Verhalten des Gemeindevorstandes und der Mehrheitsfraktionen, die auf Biegen und Brechen, den absolut ungeeigneten Standort ‚Im Oberfeld‘ gegen die Bevölkerung durchdrücken wollten. Mit einer offenen Kommunikation mit den betroffenen Bürgern und einer fair geführten Diskussion, hätte man eine solche Zuspitzung sicherlich verhindern können. Dies war nicht gewollt und hat zu einer unnötigen Eskalation geführt. Das Bewusstsein für politische Themen, gerade auch in der Kommunalpolitik, hat sich in der Bevölkerung stark verändert. Dies erfordert von den politisch Verantwortlichen ein Umdenken und eine völlig neue Herangehensweise an die tatsächlichen Begebenheiten. Diese neue Herausforderung kann man annehmen und konstruktiv umsetzen oder man ignoriert sie und wehrt sich dagegen. Ich hoffe, dass man sich für die erste Alternative entscheiden wird und wünsche mir mehr Sensibilität in der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen. Für die Firma Weider hat sich eine Lösung gefunden. Ob diese aber tatsächlich gut ist, bleibt abzuwarten. Vielleicht nimmt man dieses Mal die Bürger mit ihren Sorgen und Ängsten ernst und ist zumindest gesprächsbereit.“

 

Wichtigster Wunsch für 2018: 

„Für das kommende Jahr wünsche ich mir, dass wir in Eichenzell vorankommen und der Zusammenhalt untereinander, ohne Parteipolitik, gestärkt wird. Dazu wünsche ich mir eine gute und vor allem konstruktive Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und Institutionen, zum Wohle von ganz Eichenzell. Wenn man dann noch weniger ‚Ich bezogen‘ agiert und die Meinungen anderer respektiert, sind die Lösungswege für die heutigen Herausforderungen deutlich einfacher, als mit dem Festhalten an den bisher üblichen Ritualen.

Als Ortsvorsteher und Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste werde ich mich mit aller Kraft für die Bürger und für die Gemeinde Eichenzell einsetzen. Dazu bin ich auch bereit, neue Wege zu gehen, die uns helfen positiv für Eichenzell zu denken und zu handeln. Ein bisschen mehr Respekt und ein fairer Umgang untereinander würden nicht nur den handelnden Personen, sondern auch der Gemeinde und der Gesellschaft insgesamt sehr gut tun.

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2018, vor allem Gesundheit und hoffe, dass wir in Eichenzell von kleinen und großen Unglücken und Katastrophen verschont bleiben.“